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    Wasserverband steht vor großen Herausforderungen

    Der Verband ist auch in 2022 in großen Themenfeldern aktiv

    Durch fortwährende betriebliche Optimierungen ist es dem Verband über viele Jahre gelungen, die Beitragssätze stabil zu halten. Zeitweise lagen die Steigerungen der Beiträge sogar unterhalb der Inflationsrate.

    „Für das Jahr 2023 sieht der Wirtschaftsplan im Gegensatz zu den vergangenen Jahren eine deutliche Beitragssteigerung vor. Die Entwicklung der Kostensteigerung des laufenden und des anstehenden Jahres lassen nichts anderes zu. Sowohl Materialkosten als auch die Dienstleistungs-kosten zur Aufrechterhaltung aller betrieblich erforderlichen Maßnahmen sind insgesamt deutlich über 15% angestiegen. Die vertragliche Situation für das kommende Jahr lässt uns hoffen, dass wir mit stabilen Kosten kalkulieren können und damit auch keine bösen Überraschungen erwarten müssen“, fasst Geschäftsbereichsleiter Verwaltung Michael Peters die wirtschaftlichen Aussichten zusammen.

    Wasserwirtschaftsjahr 2022: 15 % weniger Niederschlag und zu warm

    Auch beim Rückblick auf das Wasserwirtschaftsjahr 2022 stehen zunächst 15% im Raum. Dies ist das prozentuale Defizit an Niederschlagsmengen, die über das ganze Verbandsgebiet im Vergleich zu den letzten 30 Jahren zu verzeichnen sind. Kurzgefasst: das Wasserwirtschaftsjahr 2022 ist zu trocken und eines der wärmsten seit Beginn der Aufzeichnung.

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    Niederschlagsmessstation auf dem Klärwerk Solingen-Ohligs

    Energieeffizienz und Investitionen in die Technik: immer beide Seiten zusammen denken

    „Das Jahr 2022 hat uns in vielen Bereichen gefordert“, hält Geschäftsführer Engin Alparslan fest. „Bei Energieeffizienz und Investitionen in die Technik müssen immer beide Seiten zusammen gedacht werden. Es ist uns gelungen, das Spannungsfeld zwischen Kosteneffizienz, Energiepreis-steigerung und gestiegenen Anforderungen an die Technik und an den Umweltschutz ausgeglichen zu gestalten. Bei den ohnehin anstehenden Investitionen haben wir mit Blick darauf in allen Aufgabenbereichen durch Senkung des Verbrauchs, Steigerung der Eigenenergieerzeugung und Optimierung der Aggregate gesorgt.“

    Große Themenfelder auch in 2022

    „Der Verband hat auch im Jahr 2022 wieder große Themenfelder angepackt“, sagt Geschäftsbereichsleiterin Technik Kristin Wedmann. Als Beispiel nennt sie das Hochwasserkonzept, welches nach dem Extremereignis Juli 21 angegangen wurde. "Wir arbeiten gemeinsam mit den Kommunen in den verschiedenen Handlungsfeldern des Konzepts: Hochwasserschutzkonzepte, Gewässerausbaumaßnahmen, Hochwasserrückhaltebecken und Verbesserung des Informationsflusses im Hochwasserfall."

    BRW startet Investitionsoffensive

    Im größten Tätigkeitsfeld, der Abwasserreinigung, startet der BRW eine Investitionsoffensive. Grund dafür ist die bestehende Infrastruktur der Abwasseranlagen, die überwiegend aus den 1990er Jahren stammt und umfassend ertüchtigt werden muss. Hier sollen mit Prozessoptimierungen und zusätzlicher Manpower die anstehenden Investitionsmaßnahmen in den nächsten 12 Jahren maßgeblich umgesetzt werden.

    Drei Säulen des aktiven Energiemanagements

    Das bereits angeschnittene Thema Energie ist nicht erst durch die veränderte Situation in 2022 ein zentraler Aspekt beim Bergisch-Rheinischen-Wasserverband, mit seinem immensen Stromverbrauch in der Abwasserreinigung.  Das Konzept des aktiven Energiemanagements beim BRW besteht aus drei Säulen: 1. Die Eigenerzeugung mittels regenerativer Energien steigern, 2. Den Verbrauch senken durch Effizienzsteigerungen und 3. Den Stromeinkauf optimieren. Die Energiebeschaffung und deren Kosten sind für das kommende Jahr vertraglich abgesichert.

    Eigenversorgung in der Abwasserreinigung: Strom 50% und Gas nahezu 100%

    In seinem Hauptgeschäft, der Abwasserreinigung, ist es in 2022 gelungen, eine Eigenversorgung mit Strom von 50% und von Gas mit nahezu 100% sicherzustellen. In den nächsten Jahren werden durch den Einsatz neuer, effizienterer Technik und durch die Erneuerung von Blockheizkraftwerken und dem Einsatz von Photovoltaik-Anlagen die Energieeinsparung sowie die Eigenerzeugung noch einmal deutlich gesteigert.

    Der BRW

    Der BRW ist ein gesetzlicher Wasser- und Bodenverband. Einmal im Jahr tritt satzungsgemäß die Versammlung der Mitglieder des Bergisch-Rheinischen Wasserverbandes zusammen. Die Verbandsversammlung hat insgesamt 1000 Stimmen der Mitglieder. Sie entscheiden über Jahresabschluss und kommenden Wirtschaftsplan.