Sanierung der Klärschlammdeponie in Erkrath
Der BRW betreibt in Erkrath eine Deponie zur Lagerung von Klärschlämmen, die sich in der Nachsorge- bzw. Stilllegungsphase befindet. Der BRW kontrolliert die Deponie im Rahmen seiner Aufgaben engmaschig und ergreift bei Bedarf Maßnahmen zur Verminderung und Vermeidung von Gefährdungen.
Die Deponie gliedert sich in verschiedene Einzelbecken. Die ältesten Becken wurden seit 1988 nicht mehr mit Klärschlämmen befüllt. Ein mehrjähriges Grundwassermonitoring hat gezeigt, dass die Notwendigkeit einer Deponieabdeckung für diese drei Becken besteht.
Bauvorbereitung | Oktober 2024 | |
Baubeginn | Oktober 2025 | |
Geplante Fertigstellung | 2035 | |
Investitionssumme | 12 Mio. € |
Die Möglichkeiten einer Sanierung wurden im Rahmen einer Sanierungsuntersuchung geprüft. Danach ist die Abdeckung der betroffenen Becken mit sauberen Böden und anschließender Rekultivierung die sinnvollste Lösung. Durch die Überlagerung des Klärschlamms mit Böden soll dieser weitgehend komprimiert und entwässert werden. Damit nimmt seine Durchlässigkeit ab. Das Material selbst wirkt damit abdichtend. Die Oberflächenabdeckung fördert die Kompostierung der Schlämme.
Für die im Endzustand angestrebte Bodenaufbringung und Geländegestaltung werden insgesamt ca. 350.000 m³ Böden benötigt. Die Bodenanlieferungen erfolgen über Baustellenzufahrten von Norden und Süden ausgehend von der Bergischen Allee über die Bruchhauser Straße.
Für die Umsetzung der Gesamtmaßnahme wird ein Zeitraum von ca. 11 Jahren erforderlich werden. Der Baubeginn erfolgt ab Oktober 2024 und ist in mehrere Bauphasen unterteilt, die hier in Auszügen dargestellt werden.
Bauphase 1: Rodung, Erhöhung und Verbreiterung der bestehenden Außendämme
Bauphase 3: Ertüchtigung der vorhandenen Trenndämme und Errichtung zusätzlicher Trenndämme
Bauphase 4: Sukzessive Abdeckung des Klärschlamms mit Fremdböden. Nachfolgende Ruhephase bis zum Abklingen der Konsolidation.
Bauphase 14: Schichtweise Erhöhung der Bodenauflage in dünnen Lagen (bis max. 0,5 m/a) auf eine Gesamtdicke von rund 4 m. Aufbringung der Bodenauflage nimmt 8-10 Jahre in Anspruch.
Bauphase 16: Profilierung der Oberflächen und Einbau von kulturfähigem Boden, inkl. Errichtung von Entwässerungsmulden.
Bauphase 17: Schaffung von zusätzlichem Retentionsvolumen durch Erweiterung (RRB 1) und Errichtung von Regenrückhaltebecken (RRB 2). Es folgt die Begrünung des Standortes.
Querschnitt abgedeckte Becken
Ausgleichsmaßnahmen im Vorfeld der Sanierung
Auf der Deponie haben sich im Laufe der Jahre Biotope entwickelt, die sowohl schützenswerte Flora als auch Fauna beherbergen. Durch die notwendigen Sanierungsarbeiten werden diese Biotope beansprucht.
Zum Ausgleich der Eingriffe in Natur und Landschaft werden im Bereich der Bruchhauser Feuchtwiesen, die sich im Eigentum der Stiftung Naturschutzgebiet Bruchhausen befinden und uns zur Verfügung gestellt werden, ökologische Maßnahmen durchgeführt. Damit wird zum Beispiel ein neuer Lebensraum für den Teichrohrsänger und auch Ersatz für geschütztes Schilfröhricht geschaffen.
Foto: Martin Kahl
Auf den beiden Ausgleichsflächen wird die Entwicklung von Sumpf- und Röhrichtflächen initiiert, welche zukünftig zahlreichen Vögeln und Kleintieren einen optimalen Lebensraum bieten können. Die vorhandenen Flächen erhalten eine naturnahe Gestaltung. Sie werden durch verschiedene Maßnahmen wieder vernässt, sodass sich dauerhaft Feuchtwiesen und Röhrichte etablieren können. Beide Ausgleichsflächen werden durch Bodenabtrag und -bewegung modelliert, ein sog. Mikrorelief sorgt für flache Mulden und Rinnen. Bestehende Entwässerungsgräben werden verschlossen. Nicht heimische Gehölze werden gerodet und durch standorttypische Pflanzen ersetzt. In größeren Bereichen wird Schilf angepflanzt. Eine Biotoppflege stellt den dauerhaften Erhalt der Lebensräume sicher.
Die Arbeiten an der Ausgleichsfläche 1 wurden im März 2024 fertiggestellt.
Die Maßnahmen auf der Ausgleichsfläche 2 werden im Zeitraum November 2024 bis März 2025 ausgeführt.
Übersichtskarte Ausgleichsmaßnahmen
Wir werden fortlaufend über die einzelnen Schritte der Sanierungsphase informieren.
Eine Einsichtnahme in die Genehmigungsunterlagen ist auf Anfrage möglich.
Ansprechpartnerin: Dr. Ina Dittmar, Fon +49 2104 6913-3012